Schlafen in blutigen Betten ?
Ungarns vergessene Gänse


Ein ruhiger Nachtschlaf ist uns allen wichtig.
Die Frage ist, ob wir auch noch gut schlafen würden in unseren kuscheligen Daunenbetten, wenn wir wüssten, wie diese Daunen und Federn gewonnen werden?


Szenenwechsel: Ungarn. ein schönes Land. Besonders die Weite der Puszta zeichnet die Landschaft aus. Inmitten dieser Schönheit findet man, was von weitem aussieht wie ein "weisses Meer". Wenn man näher kommt, erkennt man, dass es sich um eine Gänsefarm handelt, also um ungefähr 3000 bis 5000 Gänse, die dicht gedrängt auf einer eingezäunten Fläche beieinander stehen.
Und wenn man noch näher kommt, sofern man gelassen wird, kann man weiter sehen, dass die Gänse sehr traurig aussehen: Sje sind kahl bis auf die Flügel, Hals und Kopf. Der Körper ist bei jeden Tier gerupft - und das bei lebendigem Leibe. Man nennt diese Form Der Daunen- und Federngewinnung "Lebendrupf'. Und ich denke, wir wissen viel zuwenig darüber.
Die Gänse sehen erbärmlich aus. Sie frieren und haben blutige Stellen auf dem nackten
Körper. Jeder, der sich mal Haare ausgerissen hat, weiß, wie weh das tut. Federn sitzen aber noch viel fester in der Haut. Es muss
sehr schmerzhaft sein, wenn einem mehrmals in seinem Leben die Federn ausgerissen werden. Die Gänse bewegen sich kaum, sie schauen stumpf aus ihren traurigen Augen. Manche Augen sind schon ganz trüb ... alle werden es auch nicht überleben. Wir sehen die Leichen des heutigen Morgens am Rand liegen.

DER KONSUMENT WEISS ZUWENIG

Und wozu das gesamte Leid? Würden wir denn noch Federbetten, gewonnen aus Lebendrupf, kaufen wenn wir es wüssten? Ich hoffe nicht. Das Schlimme ist aber, dass wir, die Konsumenten, gar nicht wissen, woher die Federn und Daunen kommen und vor allem wie sie gewonnen werden. In den Bettwarengeschäften erhält man unterschiedliche Auskünfte:
Viele wissen gar nicht, ob Daunen und Federn aus Lebendrupf stammen. Andere sind sogar stolz darauf: "Die Gänse spüren das nicht, denn die Federn gehen eh aus," sagt man mir, und " Daunen aus Lebendrupf haben eine bessere Qualität."
Wirklich? Wieso gibt es dann anderswo ganze Bettwarenfabrikationen, die ausschliesslich
mit Material von Schlachttieren arbeiten? Und die dennoch sehr gute und haltbare Qualität anbieten, mit Garantie?!
Und es wäre sicher gut, wenn die Bettwarenverkäufer sich einmal die Mühe machen und vorbeischauen
würden bei dem einen oder anderen Betrieb, von dem sie ihre Daunen und Federn beziehen, ganz unverbindlich und
überrascbend. Dabei könnten sie sich ja davon überzeugen, oh die Gänse wirklich so schonend
behandelt werden und dabei nichts spüren ... Aber die Augen zumachen und nichts wissen wollen, das ist den Tieren gegenüber nicht fair!
Es stimmt auch, dass es eine Mauser gibt, aber dabei werden nie alle Federn gleichzeitig abgeworfen! Bei der Mauser gibt es normalerweise keine kahlen Stellen am Körper. Bei den sogenannten "Rupfgänsen" sehr wohl ...
Lassen Sie uns nehr hinterfragen und nur noch dann kaufen, wenn es nachweislich nicht so ist, dass die Gänse lebend gerupft werden für unsere Betten. Dann wird es sich wieder besser schlafen ...
Anmerkung der Arge Papageienschutz: Daunenjacken sind heuer wieder stark in Mode. Wer die Ausbeutung der Gänse nicht länger unterstützen möchte, sollte sich auch hier genauer nach der herkunft der daunen erkundigen. Bei ungenauen bzw. unsicheren Auskünften empfiehlt die Arge Papageienschutz, vom Kauf von Daunenprodukten abzusehen.


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